Brüssel/Freiburg, 20.10.2015 – Immer mehr Menschen versuchen den unerträglichen Situationen in ihren Heimatländern zu entfliehen. Unabhängig ob sich Kinder und Jugendliche alleine oder mit Familienangehörigen auf den Weg nach Mitteleuropa machen, sind sie einem großen Risiko ausgesetzt, auf der Flucht Opfer von Menschenhändlern zu werden. Die EU Migrationspolitik führt auch direkt zur Trennung von Eltern und Kindern und Schlepper mutieren zu Menschenhändlern, weil sie dadurch zusätzliche Einnahmen akquirieren können. Mädchen und Jugendliche werden auf der Flucht nicht selten zur Prostitution gezwungen. In Westeuropa angekommen, erhalten sie in den Massenunterkünften nicht immer den Schutz, der notwendig wäre, sondern die Ausbeutung setzt sich nicht selten in den Erstaufnahmeeinrichtungen fort. In den Erst- und Gemeinschaftsunterkünften sind derzeit besonders die begleiteten geflüchteten Kinder und Jugendlichen einer unsicheren Situation ausgesetzt: Im Gegensatz zu den unbegleiteten Minderjährigen verbleiben erstgenannte trotz des Fehlens ausreichend geschützter Räume dort und es bestehen weiterhin Lücken sowohl bei ihrer Identifizierung als auch bei der ihrer erwachsenen Begleitpersonen.

Die europäischen ECPAT Organisationen wenden sich mit einer Erklärung vom 20.10.2015 an die Europäische Kommission und ihre Staaten und bitten sie alles zu unternehmen, dass die geflüchteten Kinder und Jugendlichen in einem geschützten Raum Aufnahme finden, auch wenn es sich um Massenunterkünfte für Flüchtlinge handelt. Über die Staatsgrenzen hinweg bedarf es einheitlicher Schutzsysteme, damit auch die geflüchteten Kinder frei von Missbrauch und Gewalt aufwachsen können.

Statement from ECPAT International – leading child rights network of organisations fighting for the fundamental rights of children everywhere to be protected