Freiburg, 30.07.2024 – Menschenhandel mit Minderjährigen findet auch in Deutschland statt – das haben die veröffentlichten Daten des Bundeskriminalamts für das Jahr 2022 erneut bestätigt. Dort sind 270 betroffene Kinder und Jugendliche verzeichnet. Fachstellen gehen von einem weitaus größeren Dunkelfeld aus.

Mit dem Bundeskooperationskonzept „Schutz und Hilfen bei Handel mit und Ausbeutung von Kindern“ sensibilisiert ECPAT Deutschland seit 2019 umfassend zum Thema. Gemeinsam mit vielen wichtigen Akteur*innen aus Fachpraxis, Zivilgesellschaft und Politik setzt sich ECPAT für einen umfassenden Schutz und eine Unterstützung von betroffenen Kindern und Jugendlichen ein. Dennoch sieht ECPAT einen hohen Handlungsbedarf, um die betroffenen Kinder und Jugendliche umfassend zu unterstützen und potentiell Betroffene präventiv zu schützen.

Für einen umfassenden Schutz sowie Unterstützung von betroffenen Kindern und Jugendlichen vor Menschenhandel benötigt es bundesweit:

  • Spezialisierte Fachberatungsstellen zu Menschenhandel mit einem Mandat für Minderjährige
  • Bedarfsgerechte Unterbringungen für Betroffene
  • Sensibilisierung von Fachkräften aller Disziplinen, die mit potenziellen Betroffenen in Kontakt kommen
  • Sonderstaatsanwaltschaften zu Menschenhandel
  • Kindgerechte Strafverfahren