Die EU-Kommission hat ihren ersten Bericht über die Entwicklungen im Kampf gegen Menschenhandel seit der Annahme der EU-Direktive zur Verhütung und Bekämpfung des Menschenhandels vorgestellt. Die Daten stammen von den EU-Mitgliedsstaaten, der Zivilgesellschaft und internationalen Organisationen und decken die Jahre 2013 und 2014 ab.
EU-weit waren 15 % der in den Jahren 2013 und 2014 identifizierten Opfer von Menschenhandel Kinder; die EU-Kommission geht aber davon aus, dass die tatsächliche Zahl der Opfer wesentlich höher ist. Die Formen von Menschenhandel, von denen Kinder besonders betroffen waren, sind erzwungene Bettelei und Ausnutzung zur Verübung von Straftaten. Weitere Ergebnisse belegen eine Zunahme von Kinderhandel, die wichtige Rolle des Internets und dass die aktuelle Situation von Geflüchteten zum Zweck des Menschenhandels ausgenutzt wird. Es wurde außerdem festgestellt, dass die Zahl der identifizierten Opfer nicht mit der Zahl an Anklagen und Verurteilungen korreliert. Diese fallen wesentlich niedriger aus.
Herausforderungen, die angegangen werden müssen, sind laut der Europäischen Kommission altersspezifische Unterstützung sowie einheitliche und langfristige Lösungen in Bezug auf Vormünder. Außerdem soll eine auf Kinder fokussierte Herangehensweise angewendet werden und Kinderhandel auch in Trainings mehr Beachtung finden.