ECPAT International hat zu diesen Aspekten eine Umfrage in Deutschland durchgeführt. Denn neben vermehrten Urlaubsreisen, erhöhen sich ebenso Fälle der sexuellen Ausbeutung von Kindern. Um die Meinung der breiten Öffentlichkeit diesbezüglich zu erfahren, wurden in einer repräsentativen Umfrage mehr als 2.000 Deutsche befragt.
Besonders junge Erwachsene zwischen 18 -34 Jahren gaben an bei ihrer Reiseentscheidung den Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung berücksichtigt zu haben. Junge Reisende beginnen auf Nachhaltigkeit und die Einhaltung von Menschenrechten Wert zu legen – es ist daher an der Zeit ein entsprechendes Angebot zu schaffen und Kinderschutzmaßnahmen umzusetzen!
Der Schutz von Kindern vor (sexueller) Ausbeutung wird ebenso als Teil nachhaltigen Reisens angesehen wie Umweltschutz. Da menschliche Begegnungen und Erlebnisse ein wesentlicher Teil des Reisens sind, sollten alle Beteiligten davon profitieren. Kinder und Jugendlichen dürfen hierbei nicht vergessen werden – jede*r kann einen Teil zu mehr Kinderschutz im Tourismus leisten.
Ein Drittel der Erwachsenen in Deutschland ist der Meinung, dass ALLE touristischen Unternehmen und Plattformen rechtlich verpflichtet sein sollen Kinder zu schützen. Unternehmen können durch die Umsetzung von Schutzmaßnahmen, bspw. im Rahmen ihrer menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht, einen wesentlichen Teil zum Kinderschutz beitragen. Entsprechende gesetzliche Rahmenbedingen hierfür werden von der Regierung erwartet.
Der Schutz von Kindern und Jugendlichen weltweit soll für die Regierung eine Priorität im Tourismus sein. Die Befragten gaben dies noch vor der Erschwinglichkeit des Reisens und dem Wiederaufbau nach COVID-19, als wichtigsten Aspekt an.
20 % der deutschen Befragten sind außerdem der Meinung, dass alle deutschen Reiseunternehmen gesetzlich verpflichtet sein sollten, Tourismusfachleute darin zu schulen, Verdachtsfälle von sexueller Ausbeutung und Missbrauch von Kindern zu melden.
Wählen Reisende eher ein Unternehmen aus, das sich aktiv für den Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung einsetzt und dies kommuniziert, oder nicht? JA – fast 50% gaben an lieber mit einem touristischen Unternehmen zu verreisen, das Kinderschutzmaßnahmen umsetzt!
1/5 der Befragten befürworten eine Schulung von Tourismusfachleuten, damit diese Verdachtsfälle von sexueller Ausbeutung von Kindern melden können. Letzteres ist somit auch eine effektive Maßnahme, die Unternehmen in der Reisebranche umsetzen können, um nachhaltigen und verantwortungsbewussten Tourismus vor allem unter dem Aspekt des Kinderschutzes zu fördern.
Was können Sie tun?
Als Reisende*r
Informieren Sie sich über Kinderrechte und den Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung im Tourismus – melden Sie verdächtige Situationen: www.nicht-wegsehen.net!
Wählen Sie ein Reiseunternehmen, das Kinderschutzmaßnahmen umsetzt und bspw. Mitglied bei thecode.org ist
Als Vetreter*in eines touristischen Unternehmens
Setzen Sie im Rahmen Ihrer menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht entlang der Wertschöpfungskette Kinderschutzmaßnahmen um:
Werden Sie Mitglied bei www.thecode.org
Informieren Sie sich unter www.ecpat.de und www.ecpat.org
Sprechen Sie uns für Beratungen und Schulungen an
Als politische Entscheidungsträger*in
Bürger*innen sprechen sich dafür aus, dass die deutsche Regierung den Schutz von Kindern auf Reisen und im Tourismus in den Fokus nimmt, wie die Umfrage ergeben hat. Dies entspricht auch den internationalen Verpflichtungen Deutschlands – Setzen Sie sich dafür ein, dass Kinder weltweit und besonders auf Reisen und im Tourismus geschützt sind.
Lesen Sie mehr in unserem Positionspapier und sprechen Sie uns an: www.ecpat.de