Zum Internationalen Tag gegen Menschenhandel am 30. Juli veröffentlicht ECPAT Deutschland die neue Studie „Taschengeld-Treffen: Sexuelle Ausbeutung von Minderjährigen und die Rolle von Online-Anzeigenportalen“.

Die Untersuchung beleuchtet ein bislang kaum beachtetes Phänomen, das Expert*innen zufolge mit einem hohen Dunkelfeld verbunden ist. Sie macht deutlich: Der Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Ausbeutung und Menschenhandel erfordert einen ganzheitlichen und entschlossenen Ansatz – insbesondere im digitalen Raum. „Der Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Menschenhandel muss oberste Priorität haben – auch im digitalen Raum. Online-Plattformen sind längst zu Tatorten geworden und Minderjährige erfahren zu wenig Schutz und Unterstützung“, Antje Monshausen, Geschäftsführerin von ECPAT Deutschland.

„Taschengeld-Treffen“ sind Verabredungen, bei denen sexuelle Handlungen gegen geringe Geldbeträge oder Geschenke angeboten werden – meist über Online-Anzeigenportale oder soziale Medien. Betroffen sind Minderjährige aus ganz unterschiedlichen Lebensrealitäten. Viele von ihnen tragen schwere psychische und körperliche Folgen davon. Scham, Schuldgefühle und fehlende Informationen führen häufig dazu, dass sie sich nicht als Betroffene erkennen oder keine Hilfe suchen.

Die Täter sind überwiegend erwachsene Männer. Die sexuelle Ausbeutung erfolgt sowohl analog – etwa in Wohnungen, Hotels oder öffentlichen Räumen – als auch digital, etwa durch das Teilen von Bildern, Videos oder über Livestreams.

Die vollständige Studie sowie ein begleitendes Factsheet auf Deutsch und Englisch mit Handlungsempfehlungen für Politik, Wirtschaft, Fachberatungsstellen und weitere Akteur*innen stehen ab sofort zur Verfügung.