Filme
Eine Auswahl an Filmmaterial, das thematisch zu unseren Arbeitsbereichen passt. Einige Filme können bei Interesse im Büro in Freiburg ausgeliehen werden oder sind teilweise auch online abrufbar:
Operation Zucker (2013)
Bei der Beobachtung eines Berliner Clubs, der einem Ring von Kinderhändlern als Tarnung dient, machen zwei Kommissare eine explosive Entdeckung: Ein angesehener Richter ist einer der Kunden.
Das Leben der zehnjährigen Fee (Paraschiva Dragus) erfährt eine dramatische Wende, als sie von ihrem Vater in den rumänischen Karpaten in die Hände unbekannter Männer gegeben und kurz darauf bei einer Auktion an den Berliner Kinderhändler Ronnie (Stefan Rudolf) verkauft wird. Zusammen mit dem Waisenjungen Bran (Adrian Ernst) kommt Fee in einen Berliner Club, der pädophilen Freiern als Tarnung dient: nach außen hin ein Club für Singles, hinter den Kulissen ein Kinderbordell. Johannes Guthen (Gernot Kunert) ist nur einer der Täter aus den höchsten Kreisen von Wirtschaft, Justiz und Politik, die Kinder benutzen wie Ware und dabei kein Unrechtsbewusstsein haben. Auch Richter Neidhart (Hans Uwe Bauer) steht den Kreisen nahe. Er ist ein guter Freund von Staatsanwältin Lessing (Senta Berger), die an ihrem Schreibtisch zwischen all den Aktenbergen kaum noch durchschauen kann und zwischendurch Rilke liest, weil sie es aufgegeben hat, der Gesamtlage wirklich Herr zu werden.
Vom Doppelleben ihres Freundes ahnt sie nichts. Die junge Kommissarin Wegemann (Nadja Uhl) vom LKA hingegen brennt für ihren Beruf. Sie will die Dinge verändern und nicht nur Unrecht bürokratisch abarbeiten. Der Club, in dem Fee landet, ist schon länger in ihrem Visier. Nachdem sie dort Richter Neidhart als privaten Besucher erkannt hat, behalten Wegemann und ihr Kollege Hansen (Anatole Taubman) diese Nachricht zunächst für sich, als sie bei Staatsanwältin Lessing einen Durchsuchungsbefehl für den Club erbitten. Doch die Betreiber wurden offenbar vor der Razzia gewarnt. Bei der Durchsuchung sind die Kinder verschwunden. Nur Fee wird gefunden, weil sie sich versteckt hatte.
Als Staatsanwältin Lessing erfährt, dass die Kommissarin ihr den Hinweis auf Richter Neidhart vorenthalten hat, kündigt sie Wegemann die Zusammenarbeit auf. Tiefgreifender jedoch ist der Schock über das mögliche Doppelleben ihres besten Freundes. Doch ihr Impuls, Fee und die Kinder zu schützen, ist größer, und sie beschließt, Kommissarin Wegemann vorbehaltlos zu unterstützen. Mittelsmann Ronnie möchte raus aus der Szene und gibt Wegemann und Lessing einen entscheidenden Tipp: In einer Wohnung stoßen sie auf eine ganze Gruppe verstörter Kinder, darunter auch Bran…
Hier gehts zum Film.
Gekaufte Kinder – Sex für eine Handvoll Reis (2012)
„Ich wollte nur essen und ein Bett zum Schlafen…“, sagt Flavio (11) aus Haiti. Pädophile aus Berlin haben ihn missbraucht und nach Deutschland geschleust. Weil der Junge offenbar nicht das einzige Opfer ist, fliegen Kriminalbeamte aus Deutschland eigens in die Dominikanische Republik, um dort in einem Armenviertel Kinder zu befragen. Das ist neu. Mit Hilfe des Bundeskriminalamtes suchen sie nach weiteren Kindern, die in die Fänge der scheinbaren Helfer geraten sind. Die hatten bereits 2005 einen Verein für Migranten in Deutschland und Entwicklungshilfe gegründet. Tatsächlich handelte es sich aber um Pädophile.
Kein Einzelfall, sagt Mechthild Maurer von der Organisation ECPAT: „Lange Zeit haben wir gedacht, dass sich in der Entwicklungshilfe Menschen zusammenfinden und Spenden sammeln, um Kindern zu helfen. Jetzt beobachten wir, dass Vereine auch zunehmend benutzt werden, um besser an Kinder heranzukommen, und das ist neu.“
Die Täter des Vereins aus Berlin flogen auf, weil sie versucht hatten, ein Kind aus Haiti über die Dominikanische Republik nach Deutschland zu schleusen. Elf Jahre alt sollte Flavio laut Pass sein, aus Brasilien stammen. Am Flughafen München fiel der Schwindel auf. Die Polizei fand sogar Kinderpornografie im Gepäck des scheinbaren Entwicklungshelfers. Der vorbestrafte Berliner wurde sofort verhaftet, Flavio als Zeuge an einen geheimen Ort gebracht.
Der 37 Grad-Autor Manfred Karremann begleitet die Polizei in die Dominikanische Republik, begibt sich dann auf Spurensuche in Haiti. Dort hatte für Flavio alles begonnen. Als er nach dem Erdbeben 2010 allein zwischen Trümmern war. Ein freundlicher Mann aus Deutschland hatte dem Jungen angeboten, doch mit in sein Kinderheim zu kommen. Das liegt direkt an der Grenze zwischen Haiti und der Dominikanischen Republik. Es ist ein Heim nur für Jungen, denn der Deutsche ist ein „Knabenliebhaber“, wie Flavio bald feststellen muss. „Als er mich gefragt hat, war ich hungrig, wollte ein Bett zum Schlafen“, sagt Flavio. Deshalb sei er mitgefahren. Dass damit eine Odyssee bis nach Deutschland beginnt, ahnt das Kind damals natürlich nicht.
37 Grad zeichnet den Weg von Flavio aus Haiti nach. Ein erschreckendes Fazit: Flavio ist bei weitem nicht das einzige Kind, das in die Fänge scheinbarer Helfer geraten ist. Auch Kinderhandel erweist sich bei Karremanns Spurensuche in den Slums von Haiti als blühendes Geschäft mit der Not. „Ich finde es gut, dass die deutsche Polizei den Fall von Flavio bis zum Ende verfolgt, um hier ein Zeichen zu setzen“, sagt ihm der Leiter der UNICEF-Kinderschutzeinheit in Haiti-
Was kostet ein Kind? Auf den Spuren der Kinderschänder (2010)
Im Gefolge des weltweiten Sextourismus hat sich auch die Pädophilie globalisiert. Der Filmemacher Marcel Bauer hat das Phänomen in Kambodscha und in Sri Lanka untersucht, liefert drastische Einblicke in einen modernen Menschenhandel und zeigt auch Auswege aus der Kinderprostitution. In Kambodscha wie auch auf Ceylon haben Salesianer Don Boscos – ein katholischer Sozialorden, spezialisiert auf die Ausbildung von Kindern und Jugendlichen – Programme entwickelt, die Kinderschändern das Handwerk legen und den Opfern die Rückkehr in ein normales Leben erlauben.
Hier kann man den Film bestellen.
Die Rückkehr der Sextouristen (2006)
500.000 deutsche Männer fliegen pro Jahr für billigen Sex um die halbe Welt. Die meisten Sextouristen verschlägt es nach Thailand. Phuket ist eines der Hauptziele ihrer Sehnsüchte. Als im Dezember 2004 der Tsunami das Rotlichtviertel zerstörte, versprach die Inselverwaltung, von nun an auf ’sanften Tourismus‘ zu setzen. Der Filmemacher Wolfgang Luck hat sich mit seinem Kamerateam aufgemacht, um die ‚Kehrtwende‘ in Phuket zu beobachten. Was er dort ‚hautnah‘ erlebte, war der hemmungslose Wiederaufbau der Sexindustrie. Kaum waren die Leichen vom Strand geräumt, flogen die Sextouristen wieder ein.
Menschenhändler haben die im Tsunami ums Leben gekommenen Prostituierten durch illegal ins Land geschleuste Barmädchen aus Vietnam und Kambodscha ersetzt. Die jungen Frauen berichten offen über ihren trostlosen Alltag und ihren Umgang mit meist angetrunkenen, deutschen Rentnern, und die erzählen ohne jegliche Scheu, warum sie nichts dabei finden, Mädchen zu kaufen, die 40 Jahre jünger sind als sie selbst.
Der Film zeigt auch, wie im Schlepptau dieses ‚Tourismus‘ Kinder in der Prostitution landen. Geschildert wird der Fall eines vorbestraften, deutschen Kinderschänders, der in Pattaya verhaftet wird. In Deutschland kommt dieser Mann schließlich mit einer Bewährungsstrafe davon. Wegen Schlampereien im Prozess.
„Die Rückkehr der Sextouristen“ taucht ein in ein trauriges Kapitel über Geschäfte mit billigen Gefühlen und Geschäfte mit verletzten Gefühlen. Der Film fragt auch nach der Mitverantwortung der deutschen Reiseindustrie für dieses florierende Business.
Tatort Manila (1998)
Ringfahndung auf einer Autobahn bei Köln. Während auch Staatsanwalt Wehling anhalten muss, flüchtet ein kleiner asiatischer Junge aus dessen Fahrzeug. Ballauf, der mit seinem Kollegen Schenk einer Soko unter Leitung der Kriminalrätin Berger vom LKA zugeteilt ist, fängt das verstörte Kind wieder ein.
Wehling behauptet, den Jungen unterwegs aufgelesen zu haben. Der kleine March will nur eines: zurück nach Hause, nach Manila. Ballauf lässt das Schicksal des Kindes nicht los – zumal sich herausstellt, dass der Junge missbraucht wurde. Eine Suchanzeige hat schließlich Erfolg: Eine Filipina meldet sich und behauptet, die Mutter zu sein. Über das Verbrechen an ihrem Sohn will sie nichts wissen. Da ihr Visum und das des Jungen ablaufen, ordnet Staatsanwalt Wehling eine Eilprüfung des Falles an. Doch March sagt nichts.
Ballauf folgt Mutter und Kind zum Flughafen und macht dabei eine alarmierende Beobachtung: Ein Deutscher, der die beiden begleitet hat, nimmt neue Gäste in Manila in Empfang: eine junge Filipina, an der Hand ein kleines Mädchen. Bei dem Mann handelt es sich um Ernst Swoboda, der auf den Philippinen wegen Kinderhandels angeklagt war. Swoboda konnte sich jedoch rechtzeitig absetzen. Das Ermittlungsverfahren in Deutschland wurde aus Mangel an Beweisen eingestellt. Und dann hat Ballauf doch noch eine Leiche: Swoboda wird ermordet aufgefunden. Durch einen merkwürdigen Umstand ergeben sich Hinweise auf den Täter: Es könnte Wehling gewesen sein. Ballauf ist nicht überrascht, aber er hat keine Beweise gegen den Staatsanwalt. Die Schlüsselfigur ist der Junge, und der ist in Manila – aber das weiß Wehling auch. Und während Schenk immer engere Kreise um die Autobahnmörder zieht, begeben sich zwei Männer auf die Reise nach Manila, beide aus sehr unterschiedlichen Motiven, beide auf der Jagd nach einem kleinen Jungen.
Hier kann man den Film bestellen.